Kultur gegen Schweinereien
Inzwischen nahm sich nun auch die Kultur unserer Themen an, schließlich ist es keine Überraschung, dass Kultur den Menschen aus dem Herzen sprechen will und sich tagesaktuellen Problemen stellt. Im Mai fand eine musikalische Vesper unter dem Motto "free the pigs" im Madgeburger Dom statt.Kultureller Höhepunkt des Jahres 2006 zu unserem Thema war aber sicherlich die Aufführung des 4-Personen-Theaterstücks "Mitten in Amerika" im Querfurter Schützenhaus. Über 400 Karten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt.
An der Seite des bekannten Fernsehschauspielers Thomas Rühmann spielten Ursula Karusseit, Jens-Uwe Bogadtke und Tobias Morgenstern ein heiteres Stacheldrahtfest nach einem Roman von Annie Proulx, in dem es um Wasser, Boden, Öl, Windräder und Schweinefarmen in Texas und Oklahoma geht. Ein junger Mann namens Bob Dollar, der zwischen Landmaschinen, Ölquellen, Schweinemast und Windrädern nach dem Sinn des Lebens sucht, fragt am Ende des 110-minütigen Stücks: Sind wir noch zu retten? - Parallelen zur geplanten Schweinefabrik auf dem Allstedter Flugplatz und zum Ausbau der Schweinefleischindustrie in Sachsen-Anhalt waren durchaus gewollt.Anfängliche Befürchtungen, mangelndes kulturelles Interesse würde eine Aufführung im Schützenhaus zum finanziellen Flop werden lassen, bestätigten sich nicht. Im Gegenteil - die Aufführung war ein riesiger Erfolg, der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt und wir gewannen weitere wertvolle finanzielle Mittel für juristischen Beistand im Genehmigungsverfahren.