--- Das Jahr 2003 ---

Wie alles seinen Anfang nahm

Schon Ende 2002 kam ein Investmentbeirat zur Beratung beim Regierungspräsidium Halle zusammen. Das Dezernat 15 des Regierungspräsidiums verwaltete damals die Liegenschaft, welche dem Land Sachsen-Anhalt gehörte. Es gab zahlreiche Pläne, meist weit ab von allem Machbaren, wie man das Gelände nutzen könnte. Mit dem Auftreten des holländischen Investors Maik Normann (Name geändert) schien eine geeignete Lösung zur "Verwertung" des Geländes gefunden zu sein - eine riesige Schweinemastanlage.

Im April 2003 wurde dann in der Mitteldeutschen Zeitung eine Ausschreibung zur Veräußerung des ehemaligen Militärflugplatzes Allstedt angezeigt. Die eingegangenen Angebote wurden von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt, der Kreisverwaltung Sangerhausen und der Verwaltungsgemeinschaft Allstedt bewertet. Einer fachlich korrekten Einschätzung zufolge sollte der Zuschlag einem ortsansässigem Unternehmen erteilt werden. Dem Schweineprojekt wurden keine Chancen eingeräumt.

Als jedoch bekannt wurde, dass im Finanzministerium nach Wegen gesucht wurde, dem Schweineinvestor den Zuschlag zu erteilen, regten sich in Allstedt die ersten Widerstände Der Gewerbeverein Allstedt und der Bürgermeister sandten auch ein Schreiben mit 1.000 Unterschriften gegen den geplanten Verkauf an das Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Ungeachtet dieser Proteste wurde Mitte August vom Finanzministerium dem Schweineinvestor der Zuschlag erteilt. Der Öffentlichkeit wurde damals vorgegaukelt, einen zweiten Investor mit ins Boot geholt zu haben. Wie sich aber herausstellte, war zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses davon keine Rede mehr.

Damit wurde es höchste Zeit, dass der Widerstand nicht nur aus Allstedt kam.